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Freitag, 23.05.2014: Matosinhos - Vila Cha: 14,8 km Wunderschöner Weg am Strand Heute ist es durchgängig sonnig, aber es weht ein kräftiger Wind. Wie gut, dass ich mir gestern ein Paar Schnürsenkel gekauft habe, damit ich meinen Hut befestigen kann! Zunächst geht es raus aus Matosinhos, Gottseidank aber nicht mehr an einer Straße, sondern an der Promenade. Bis zum Leuchtturm, danach geht es weitgehend über einen Holzplankenweg. Dieser Weg führt meist nah entlang des Strandes, wird zunehmend fortgeführt und weist einige Infotafeln über Pflanzen und Tiere in portugiesisch und englisch auf. Eigentlich wollen wir mittags etwas picknicken, aber wir finden unterwegs kein Geschäft. Dies ist übrigens fast auf dem gesamten Caminho Portugues so! Also sind wir irgendwo für einen Imbiss eingekehrt. Als wir auf unseren Toast mixta warten, fängt Rudi an, seinen Rucksack auszupacken! Er sucht Socken zum Wechseln. Wo sind die nur??? Natürlich ganz unten, so dass sich der Inhalt des Rucksacks schließlich auf der Fensterbank stapelt! Besonders schön ist der kleine Abstecher zum Aussichtspunkt Sao Paio kurz vor Vila Cha. Hilfreiche Bauarbeiter zeigen uns den Weg zum Strand, wo man den Einstieg zum Pfad nach oben tatsächlich etwas suchen muss. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf das Meer, den Strand und die Felsen, an denen sich die Wellen brechen! In der Bucht soll wohl eine Hochzeitszeremonie statt finden, denn wir entdecken eine Art Altar, weiße Stühle und sogar Körbe mit Flip-Flops für die Gäste, damit sie besser über den Sand laufen können. Stilecht gibt es natürlich weiße Flip-Flops! Ein paar Schritte weiter warten noch zwei weiße Tauben auf ihren Einsatz! Wie romantisch! Später hören wir, dass das Brautpaar nach der Trauung festlich gekleidet auf einer Harley Davidson davon fuhr! Da die ersten Etappen nicht wirklich viel Alterativen bieten, was Länge und Unterkunft angeht, haben wir auch für diese zweite Etappe schon von zu Hause aus ein Zimmer gebucht. Wir kommen in Vila Cha, einem netten kleinen Ort am Meer im Café Sandra unter. Das Zimmer liegt im Nebenhaus, ist groß, sauber, hat Bad und einen Balkon und Aussicht auf das Meer! Außerdem kann man im Café Sandra essen (gut und preiswert)! Was will man mehr?! Die Alternative dazu wäre der Campingplatz in Lavra gewesen. Wie wir später von anderen Pilgern hören, stimmen die Angaben im Outdoorführer nicht ganz. Man muss als Pilger zur Zeit nicht vorher reservieren! Man kann Betten für 8 € (mit Bad im Bungalow) oder für 5 € (Benutzung des allgemeinen Campingbades) haben, beides mit Betten im Bungalow. In Vila Cha treffen wir Lutz und Franzi, Vater mit Tochter aus Berlin, denen wir später noch öfter begegnen werden. Übrigens: im Pilgerführer steht, dass das Café Sandra auch Café Tony oder umgekehrt genannt wird und dass man nicht weiß, welcher Name stimmt. Wir haben das Geheimnis um diesen Namen gelüftet: Das Restaurant/die Pension heißt Café Sandra! Das Schild mit dem Namen Café Tony hängt da nur auch, weil es der Name der dort vertriebenen Kaffee-Marke ist! Unterkunft: Vila Cha: Café Sandra: DZ mit Bad 30 €
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Samstag, 24.05.2014: Vila Cha - Rates: 25,6 km
Befahrene Straßen und Kopfsteinpflaster! Die heutige Etappe stellt sich als eher doof heraus! Das geht damit los, dass sie kurz hinter Vila Cha kaum ausgeschildert ist, zum Teil mit widersprüchlichen Pfeilen! Dann muss man fast durchgängig entlang stark befahrener Straßen laufen. Und dies sind meist Kopfstein-pflasterstraßen, so dass der Lärm der vorbeifahrenden Autos besonders laut ist und den Eindruck erweckt, dass alle Autofahrer hier rasen! Man erschrickt immer, wenn Autos vorbei fahren! Die Beschreibung im Pilgerführer stimmt auch überhaupt nicht mit der Wirklichkeit überein, in Vila do Conde wollen die gelben Pfeile den Pilger nach links leiten! Das ist aber falsch und führt nur an das Ufer des Flusses! Allerdings könnte ich hier keine "richtige" Wegbe-schreibung geben. Wir sind nach rechts zum Kloster gelaufen und dann später entlang des Viaduktes weiter. Irgendwann gab es wieder genug gelbe Pfeile. Der Weg trifft schließlich schon vor Arcos auf den direkten Caminho! Immerhin ist das Wetter gut, fast schon zu gut, es wird ganz schön warm! Unterwegs treffen wir auf die ersten Eukalyptusbäume, die uns nun bis zum Ende begleiten werden. Wir müssen drei Mal Pause machen, ich habe kleine Blasen vorne an einem Zeh und unsere Knie jaulen, vor allem Rudis Knie! In Rates schließlich schlafen wir in der ersten Herberge unseres Caminhos. Sie ist öffentlich auf Spendenbasis und wird von Leuten eines Vereins der Freunde des Caminhos ehrenamtlich geführt. Heute ist man gerade dabei, die Wände frisch zu weißeln. Die Atmosphäre ist sehr nett, die Ausstattung ist eher basic, aber sauber. In unserem Zimmer sind noch 4 "Jungs" mit viel Unterhaltungswert! Der jüngste (ca. 50) kommt aus Köln und ist FC-Fan! Der älteste (mind. 70) ist Österreicher und sucht ständig seine Socken oder Ähnliches. Zum Abendessen gehen wir in ein Restaurant oberhalb (erst ein Stück dem Caminho folgen, dann gibt es links ein Schild zu einer Bäckerei (dort kann man frühstücken), etwas weiter hoch geht dann auch nach links zum Restaurant). Es ist gut besucht und vor allem irre laut dort! Zwei große Fernseher übertragen das Champions-League-Finale bis in jeden Winkel des Lokals! Als der Strom ausfällt - was 3x passiert - sind alle Pilger, die dort essen, froh, doch die Portugiesen wollen das Spiel sehen! Es gibt Menus mit 1/2 l Wein oder Bier, 2 Cafés, Oliven und Brot, Butter, Bonbel für 19,10 € . Für 2 Personen! Rudi probiert Bacalhau (Stockfisch) und ist mit dem Thema nun durch. Es war nicht sein Fall!. Vielleicht sollte er das noch einmal woanders probieren? Im Lokal sind etliche Pilger, von denen wir einige aber erst später näher kennenlernen werden: zwei Finnen und drei Australier, drei deutsche Frauen. Unterkunft: Rates: öffentliche Herberge: Donativo
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