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Pfingstsonntag, 08.06.2014: Negreira - Vilaserío: 14 km

Dies hätte eine wirklich schöne Etappe sein können...




...aber: vier Stunden laufen wir heute fast ununterbrochen im Regen, meist in heftigem Regen! Und das ganze meist bergauf! Häufig sind die Wege eigentlich nur noch Matsch oder gar Bachläufe! Ich gestehe, dass ich heute wirklich die Faxen dicke habe! Man fragt sich dann doch, warum man sich das antut!

Wir freuen uns auf eine Pause in einer Bar in A Pena, aber die gibt es nicht mehr! Also hocken wir uns unter den Überstand einer Bushaltestelle und knäuen irgendwelche trockenen Kekse!

Es ist gut, dass wir uns nur eine kurze Etappe vorgenommen haben. Eine Tages-Pilgergruppe wartet in strömendem Regen, als wir uns in der gemütlichen Albergue O Rueiro in Vilaserío aus den nassen Regenklamotten schälen. Die Albergue füllt sich zunehmend und wir lernen hier die Leute kennen, die uns nun auf den Etappen bis Finisterre und Muxía ständig begegnen werden.

Ursula aus Österreich, die alle zwei Jahre auf dem Camino unterwegs ist. Auch sie hat ihr Päcklein zu tragen. Sehr lieb, sehr individuell, einfach nett. Wir kommen ins Gespräch im gegenüberliegenden Gasthof, zu dem die Albergue gehört. Sie wartet auf ihren Rucksack, aber es gab wohl Verständigungsprobleme. Rudi hilft aus mit seinen Spanischkenntnissen. Ursula ist überglücklich und dankbar. - Woher sie genau komme? - Ach, das kennt ihr sicher nicht, irgendwo südlich von Wien, Guntramsdorf. - Ist das nicht bei Bad Vöslau? - Ja, da in der Nähe. Woher kennst du denn das? Und nun entspinnt sich ein Gespräch über Rudis österreichische Vorfahren, die z.T. recht prominent waren. Und Ursula kennt die! Herrlich! Eine echte Camino-Begegnung, wie sich später immer wieder herausstellt!

Außerdem Hermann, der wegen seiner Schlafapnoe ein Atemgerät mit hat und ein Bett an einer Steckdose belegt.

Dann Heike, die immer gut gelaunt ist, obwohl sie sich wegen ihrer Leibesfülle manches Mal arg abquälen muss. Sie hat viel Humor, nennt sich selber Schnecke, sie geht auch wirklich langsam. Aber: sie macht immer dieselben Etappen wie wir! Sie kommt halt später an!

Kurz nachdem wir in Vilaserío angekommen sind, scheint die Sonne und der Himmel ist strahlend blau. Alle Pilger genießen vor der Herberge die Sonnen und alles wird zum Trocknen ausgelegt. Es ist eine schöne Atmosphäre hier.

Auch das Essen ist prima. So klingt der Pfingstsonntag versöhnlich aus.

Unterkunft: Vilaserío: Albergue O Rueiro 12€


 
 
 
 
 
 
  Vilaserío
Albergue O Rueiro
 
  Vilaserío
Albergue O Rueiro
 
  Bei Vilaserío
 
  Bei Vilaserío
 
  Bei Vilaserío
 


Pfingstmontag, 09.06.2014: Vilaserío - Olveiroa: 21 km

Taxi?!




Anfangs scheint es trocken zu bleiben. Aber weit gefehlt! Es ist eigentlich schlimmer als gestern! Teilweise lang anhaltende Sturzbäche! Einmal haben wir uns in einem kleinen Dorf bei Privatleuten unter ein Dach gestellt! - Dürfen wir uns unterstellen? - Wenn es sein muss! -

Wir sind nun so weit, uns ein Taxi zu bestellen, die Dame des Hauses hat ein Erbarmen und geht ins Haus zum Anrufen. - Kommt in ein paar Minuten! meint sie. Doch die Minuten vergehen, inzwischen hat der Regen nachgelassen, fast aufgehört. Ein "wichtiger" Dorfbewohner verwickelt uns in ein Gespräch. - Da kommt bestimmt kein Taxi! - meint er schließlich und wir ziehen von dannen, mit ein wenig schlechtem Gewissen. Aber es überholt uns auf der nächsten Wegstrecke auf der Straße tatsächlich kein Taxi! Und der Himmel ist wieder blau!

Wir wollen zunächst in die öffentliche Herberge in Olveiroa, von Lothar empfohlen. Doch eine "jakobäische Fügung" in Form eines erneuten heftigen Regengusses treibt uns vorher in die private Albergue Hórreo. Wir haben Glück und bekommen zwei Betten in einem 8-Bett-Zimmer zusammen mit 6 Italienern. Die Albergue und die dazu gehörende Pension ist bald belegt, überhaupt ist bald in Olveiroa alles belegt.

Ursula und Hermann treffen auch ein. Mit Ursula verbringen wir in der Kneipe einen vergnüglichen Abend. Die Kneipe ist auch gleichzeitig ein kleiner Laden. Überhaupt ist der Inhaber sehr geschäftstüchtig: er betreibt die Albergue, eine Pension, ein Restaurant, Taxibetrieb und Transport von Mochillas (Rucksäcken): das alles ist Casa Loncho!

Unterkunft: Olveiroa: Albergue Hórreo/Casa Loncho: 12€


  Ursula
 
  Albergue Hórreo
Casa Loncho
 
  Albergue Hórreo
Casa Loncho
 
  Der Speisesaal / die Bar der Herberge
 
 
  Reklame für eine Herberge in Cee

War schön dort!




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