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Dienstag, 13.08.2013: Lézinnes - Saint Florentin (53 km) |
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Vielleicht doch die Variante über Chablis? Wir frühstücken heute im "Festzelt" des Campingplatzes, das für Champagner-Dégustation am Wochenende dort aufgestellt ist und sind dabei recht guter Dinge. Die Sonne scheint, es ist nicht ganz so heiß. Da wissen wir noch nicht, dass es heute eher eine Höllentour wird. Zumindest haben wir das so empfunden. Denn ab Tonnerre gibt es statt Radweg nur noch eine Holper- oder Wiesenpiste, so dass es sehr anstrengend und frustrierend ist, weil man nicht wirklich vom Fleck kommt. Wenn man sich auf die Straße begibt, dann machen einem Steigungen, fehlender Schatten und Autoverkehr, auch mit LKW zu schaffen. Also wieder zurück auf den "Radweg". Nun verstehen wir auch, warum viele, die die Tour de Bourgogne gemacht haben, hier nicht weiter am Kanal geblieben sind, sondern lieber durch die Hügel über Chablis nach Auxerre gefahren sind. Der Tag fängt schon damit an, dass wir 5 km "umsonst" fahren, denn wir radeln munter 2,5 km in die falsche Richtung, bis wir uns wundern, dass wir ein großes Getreidelager gestern schon einmal gesehen haben! Wir beeilen uns, nach Tanlay zu kommen, damit wir dort noch vor Mittag etwas einkaufen können. Das gelingt uns auch. Leider können wir uns das Schloss von Tanlay nicht angucken: "Fermé le mardi!" Schade, aber Rudi kann wenigstens einen Blick in den Innenhof erhaschen. In Tonnerre schauen wir uns die Fosse Dionne an, eine Quelle, um die man ein rundes Waschhaus gebaut hat. Schön! Außerdem kaufen wir (endlich) einen vernünftigen Radführer, der über die ganze Strecke informiert, so eine Art bikeline. Tonnerre scheint ein netter Ort zu sein, aber uns zieht es weiter. Leider wird der Weg nun richtig schlecht und auch ziemlich langweilig. Ab und an sieht man ein altes Örtchen, ein Waschhaus, ansonsten: Kanal, Bäume, wenig Schleusen. Insgesamt wenig Abwechslung. Der Campingplatz in St. Florentin ist ordentlich, aber für uns ohne Atmosphäre. Rudi fährt noch in den Ort, da gibt es nur noch einen "Restladen", der alles beinhaltet: vorne sieht er aus wie ein Zeitschriftenladen, dahinter befindet sich auf wenigen Quadratmetern eine Épicerie. Die großen Supermärkte am Stadtrand, die in Frankreich sehr verbreitet sind, machen die Läden in den Innenstädten kaputt. Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, merkt man das besonders schmerzlich! Begegnung des Tages: das nette Ehepaar aus Paris, das wir beim Frühstück im "Festzelt" kennenlernen. Man tauscht Erfahrungen aus. Als wir morgens in die falsche Richtung fahren, bemerken wir unseren Irrtum erst, als wir sie beim Reifenflicken stehen sehen, denn sie fahren die Tour in die andere Richtung. Camping de L'Armançon (Saint Florentin): 10,90 |
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