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Freitag, 23.08.2013: Palinges - Chagny (69 km) |
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Fahren, damit der Wind kühlt! Vielleicht unsere Königsetappe! Es gibt nämlich auf 70 km keinen Campingplatz und auch wenig andere Übernachtungsmöglichkeiten. Wir wollten zuerst ein Chambre d'Hôtes in Montceau-Les-Mines nehmen, aber das war bereits "complet"! Wieder mal eine jakobäische Fügung: erstens fährt sich die Etappe ganz gut und zweitens kommen wir auf einem angenehmen Platz an! Heute ist es irre schwül. Man will gar nicht stehen bleiben, der Fahrtwind ist nötig! Man kann die D 974 wunderbar fahren. Bis Montceau ist kaum Verkehr, die Straße verläuft flach entlang des Kanals. Auf diesem Abschnitt sieht man zunächst noch einige Zeugen des ehemaligen Industriegebietes in dieser Gegend. In Montceau streift die Straße ein Centre Commercial und sofort wird es furchtbar laut und verkehrsreich. Aber wir können etwas einkaufen und kommen sogar an Monsieur Bricolage vorbei. In diesem Baumarkt verschwindet Rudi für eine ganze Weile. Eigentlich will er doch nur eine neue Gas-Kartusche kaufen! Dafür beschäftigt er 3 Verkäufer mit der Frage, ob man den "chauffeur" davon abschrauben kann. "C'est le brûleur, monsieur!" wird er berichtigt. Man spricht vom Kocher! Da aber keiner diese Frage beantworten kann, ruft eine Verkäuferin sogar bei der Firma Camping-Gas an und klärt die Frage. Man kann! Das nenne ich Kundendienst! Hinter Montchanin kommen wir an die Schleusentreppe von Ecuisses. Bisher gingen die Schleusen seit Digoin wieder bergauf, aber nun genießen wir die rasante Fahrt hinunter nach St. Julien-sur-Dheune. Danach geht es weiter auf der D 974 mit etwas mehr Verkehr, meist aber PKW. Der leichte Rückenwind hilft uns. So kommen wir recht zügig voran und die 70 km sind gar nicht so viel! In St.-Léger fängt die voie verte wieder an. Hinter der Schleusentreppe hat sich auch deutlich die Landschaft geändert: es gibt Weinberge, die Dörfer sind lieblicher. Es gefällt uns gut. Als wir in Chagny ankommen sind es um 19 Uhr noch 28 ° auf dem Campingplatz. Es ist schwül und wir kleben! Aber wir sind stolz und glücklich, dass wir diese Etappe (für uns) so bravurös geschafft haben! Zur Belohnung gehen wir in das auf dem Platz befindliche Restaurant essen: wir sitzen draußen in der lauen Nacht, genießen Pizza und Rosé. Begegnungen des Tages: die Campingnachbarn, die mit Auto und Rädern und zwei(!) kleinen Ein-Mann-Zelten unterwegs sind, die wir früher "Hundehütten" genannt hätten. Sie waren auch schon mal auf dem Camino und so hatte man genügend Gesprächsstoff. Und: der Wo-Mo-Fahrer aus Zürich, der zu uns herüberkam und sagte: "Ich habe heute Profis gesehen!" Als wir ihn etwas unverständlich anschauen - meint er Rennradprofis oder so? - , erklärt er, so schnell und ohne Probleme hätte er noch nie jemanden ein Zelt aufbauen gesehen wie bei uns. Da sitze ja jeder Handgriff! Man dankt! |
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