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Samstag, 17.08.2013: Châtel-Censoir - Chaumot (59 km) |
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Zuviel Sonne.... Die Kirchglocken des Ortes wecken uns schon um 7 Uhr. Auch gut, dann sind wir früh auf der Piste. Doch wir kommen erst um 11 Uhr los, denn wir mussten ja noch die Batterien abholen. Außerdem hat uns ein netter Camper aus Schleswig-Holstein in ein längeres Gespräch verwickelt. Er hat meinen "vers la mer"- Aufkleber gesehen und erzählt dann von seinen früheren Radreisen. Er beneidet uns, würde am liebsten auch wieder so wie wir reisen. Doch er ist nun schon ein wenig älter, seine Frau radelt nicht gerne und nun reisen sie mit dem Wohnmobil durch die Gegend. Man tauscht Erfahrungen aus und kommt von Hölzchen auf Stöckchen. Da es heute wieder sehr heiß ist, wollen wir eigentlich eine kürzere Etappe fahren. Es gibt auch kaum Schatten. Doch der Platz von Brèves ist so wenig einladend, dass wir - mal wieder - die A....backen zusammenkneifen und weiter fahren. Noch weitere 23 km bis Chaumot. Zum Schluss noch bergauf und -ab über eine kleine Landstraße. Doch auch das ist wieder eine jakobäische Fügung! Dies ist wieder ein toller Campingplatz. Ein Niederländer führt ihn und er scheint seine eigenen Erfahrungen dort eingebracht zu haben. So gibt es z.B. am Wäsche-Wasch-Becken eine Wringemaschine, damit man die gewaschenen Teile besser auswringen kann. Außerdem gibt es 5 Picknicktische für Radler und Wanderer. Als wir völlig verschwitzt dort ankommen gibt es als erstes ein großes Glas kaltes Wasser von ihm. In der Platzmitte ist der Bereich für die Radler, von denen es heute recht viele gibt. Morgen findet hier in der Gegend ein Radrennen statt und so kommen die jungen Leute, die daran teilnehmen wollen mit ihren Hightech-Rädern nach und nach hier an. Auch das französische Ehepaar, das wir heute immer wieder unterwegs gesehen haben, trudelt irgendwann auf dem Platz ein. Sie waren zwar flotter als wir, machten aber häufiger Pausen. Bei einem Gespräch stellt sich heraus, dass dies ihre erste Radtour dieser Art ist. Und so erkundigen sie sich bei uns über unsere Ausrüstung. Ein typisches Gesprächsthema! Abends sitzen wir, wie so oft, in der Bar und lesen. Doch heute schmeckt mir der Wein überhaupt nicht, ich kann mich beim Lesen nicht konzentrieren und gehe schon sehr früh ins Bett. Begegnung des Tages: die junge Jakobspilgerin aus Zwolle Als wir schon mit Aufbau, duschen und Wäsche waschen fertig sind, kommt eine Wanderin auf den Zeltplatz. Sie packt ihren Rucksack aus und verteilt ihre Siebensachen auf einem der Picknicktische - zum Lüften. Sie setzt sich erst einmal hin, liest irgendetwas, baut dann in aller Ruhe ihr Zelt auf. Sie strahlt überhaupt nur Ruhe und Gelassenheit aus. Ich finde ihren Rucksack ganz schön groß und erinnere mich an meinen 10 kg Rucksack - ohne Zelt und Matte! Da mich dieses junge Mädel interessiert, spreche ich sie an und frage, ob sie auf dem Camino sei. Sie erklärt, dass sie seit 5 Wochen von zu Hause aus - Zwolle in den Niederlanden - unterwegs sei. Sie hat Zeit bis Anfang November und rechnet damit, Ende Oktober in Santiago anzukommen. Bewundernswert! Ihr Zelt ist eine Wucht: 1,2 kg leicht! Außerdem hat sie eine superleichte Luftmatratze. Sie wird heute noch öfter auf ihr Pilgern angesprochen. Camping de l'Ardan (Chaumot): 11 € |
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